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NFL - Superman ist nun der Super-Bösewicht

Es ist keine zwei Jahre her, dass Cam Newton auf dem Gipfel der (Football-)Welt war. Er war der charismatische, sympathische und junge Superstar, den die NFL brauchte. Zudem sah es für ein gutes Jahr so aus, als sei er nicht zu stoppen. Dann kam allerdings Super Bowl 50 und Von Miller. Die Broncos Defense setzte ihm zu und erstellte eine Blaupause für den Rest der Liga, wie der zwei Meter Hühne gestoppt werden kann. Letzte Saison war dann ein riesiger Rückschritt für ihn. Harte Hits der Defense gegen Cam sorgten dafür, dass die Panthers die Playoffs verpassten. Newton untezog sich im Sommer einer Operation an der Schulter um wieder zu voller Stärke zurückzukehren.

Und dann? Nach einem 3-1 Start, bei dem man auch die Patriots in Foxboro schlagen konnte, trat Newton vor die Presse und sorgte für Aufsehen. Auf Jourdan Rodrigues Frage nach dem verbesserten Routenlaufen von Devin Funchess sagte er, es sei lustig eine Frau über Routen reden zu hören ("It's funny to hear a female talk about routes"). Ein Aufschrei ging durch die Presse. Weibliche und männliche Kolleginnen und Kollegen von Rodrigue kamen ihr zu Hilfe, ob der sexistischen Kommentare des Star-Quarterbacks. Seine mehr oder weniger halbherzige Entschuldigung ein paar Tage später heilte wohl nur wenige Wunden.

Während dessen sieht Newton auf dem Feld wieder so gut aus, wie seit Anfang 2016 nicht mehr. In der folgenden Woche besiegte er die Panthers, indem er für 355 Yards mit drei Touchdowns warf. Und diesen Donnerstag konnte man erneut seine bestechende Form erkennen. Er erlief einen Touchdown und warf für einen weiteren. Zusätzlich gab es noch dieses Play. Jeder darf sich selbst ein Bild machen, ob es ein Touchdown war oder nicht:
Auch wenn er insgesamt drei Interceptions am Donnerstag zu verbuchen hatte, konnte man mindestens zwei davon weniger ihm als seinen Mitspielern zuschreiben.

Zuvor hatte Newton einen 16-Yard Touchdownlauf. Danach machte er seine bekannte Superman Geste. Allerdings schien seine Art, wie er in die Kamera grinste, eher wie ein Super-Bösewicht. Und vielleicht ist Cam Newton im Jahr 2017 genau das. Er hat sein Publikumsliebling-Image hinter sich gelassen und baut sich ein neues Image auf. Er beschwert sich nicht mehr wegen unnötigen Hits, sondern bestraft Verteidiger mit Offensivaktionen. Er gibt auf Pressekonferenzen sexistische Kommentare ab und entschuldigt sich nur halbgar. Man darf von so einem Verhalten halten was man will, aber spielt Newton so weiter, wird er zum Antihelden der NFL Saison.

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